…mein Buch, meine Seite, mein Blog!
Dieser eine Satz (rhythmisch & thematisch geklaut von SIDOs „Mein Block“) war das Erste, das mir in den Sinn kam, als meine Verlegerin mir seinerzeit vorschlug, doch mit dem Bloggen anzufangen. Und er veranschaulicht perfekt die vollkommene Absurdität dessen, mir mich selbst als Blogger vorzustellen. Ich, der weder mit Blogs noch mit Foren egal, welcher Art jemals etwas zu tun hatte! (Hauptsächlich vor allem, weil mir schlichtweg immer sowohl die Geduld als auch das Durchhaltevermögen fehlten ein Forum oder einen Blog, egal wie interessant, für längere Zeit zu verfolgen – oder mich überhaupt erstmal zu den entsprechenden Stellen vorzuarbeiten.)
Als Nächstes dachte ich: Blogs sind doch für Menschen, die etwas zu sagen haben!
Habe ich etwas zu sagen?
Ja, das (theoretisch) schon!
Aber würde sich irgendjemand dafür interessieren?
Ich habe nicht die leiseste Ahnung.
Von daher habe ich mich entschieden, es einfach darauf ankommen zu lassen. Wem es gefällt, der lese mit Freude! Wer nichts damit anfangen kann, der findet bestimmt reichlich Dinge, die ihn mehr erheitern.
Denn wenn es etwas gibt, das ich liebe zu tun, dann ist es das Schreiben!
Ich schreibe seit meiner frühen Jugend, gefühlt seit ich alt genug war, um sowohl einen Stift zu halten, als auch zumindest eine rudimentäre Ahnung davon hatte, wie man die Buchstaben unseres Alphabetes in eine wenigstens nicht völlig falsche Reihenfolge bringt. Und es hat mir schon immer riesigen Spaß gemacht, mir Dinge aus den Fingern zu saugen. Und auch wenn ich Eigenlob zutiefst verabscheue (bei mir selbst noch viel mehr als bei Anderen), so bin ich doch mittlerweile (aufgrund vielhundertfacher Rückmeldung) so weit es als gegeben anzusehen, dass ich scheinbar halbwegs passabel mit Worten umgehen kann, egal ob gesprochen oder geschrieben.
Oder anders formuliert: Wenn ich nichts Anderes kann, Quatschen kann ich definitiv!
Ein Großteil des Verdienstes für diesen Umstand geht sicherlich an meine Eltern die mir seit meiner Geburt immer extrem viel vorgelesen haben. Und auch sonst haben sie die schriftstellerischen Umtriebe ihres Sohnes immer nach Kräften unterstützt. Selbst, als ich vor circa vier Jahren nach (gefühlt) jahrzehntelanger Schreibpause wieder damit anfing (und diesmal mit dem festen Vorsatz, endlich ein Buch fertig zu schreiben!) war es mein Vater, der mir mit dem Kommentar „Nachwuchs-/Talentförderung“ die Lizenz für das Schreibprogramm schenkte, mit dem ich auf Anraten meiner Verlegerin inzwischen ausschließlich arbeite. Sollte es also tatsächlich einmal so weit sein, dass in diesem kleinen (aber unheimlich feinen) Verlag ein Buch von mir erscheint, so gebührt mein Dank zuallererst meinen Eltern.
Ein weiterer Punkt, der mich zuerst am Bloggen abschreckte, war die Tatsache, dass ich Social Media nicht ausstehen kann, egal unter welchem Namen! Social Media war (und ist) für mich immer gleichbedeutend gewesen mit Selbstdarstellung (etwas, worin ich nie gut war). Ich war immer eher der zurückgezogene Typ, der es hasste im Mittelpunkt zu stehen. Bei Grundschulaufführungen hatte ich grundsätzlich (Wortspiel nicht beabsichtigt aber nachträglich für gut befunden) immer die Rolle des Erzählers bzw. Souffleurs inne – zum Einen, weil ich spätestens nach der zweiten Probe die Texte aller Akteure auswendig konnte (mein Gedächtnis ist eine sehr seltsame Laune der Natur – zwar schier bodenlos, aber es macht was es will)… und zum Anderen, weil der Erzähler zwar ständig redet, dabei aber so gut wie nie direkt vom Publikum angesehen wird, sobald sich der Vorhang hebt.
Aber wenn es mir ernst ist mit dem Veröffentlichen (und verdammt nochmal, das ist es!), dann sollte ich mich langsam daran gewöhnen, zumindest ein Stück weit in der Öffentlichkeit zu stehen.
Bzw. noch schlimmer:
Ich muss mich selbst ganz bewusst dort hinstellen!
So, jetzt ist es raus. Denn egal, wie gut (oder schlecht) ich auch schreibe… Sofern niemand davon weiß wird es auch niemand lesen. Daher werde ich zumindest versuchen diesen Blog begleitend zum Verfassen meines (hoffentlich!) ersten Romans zu führen.
Dazu sei an dieser Stelle Folgendes gesagt: Ich schreibe ausschließlich in meiner Freizeit – neben einer Vollzeitstelle, zwei Kindern von acht und anderthalb Jahren und einer wunderbaren Ehefrau. Es gibt also noch keinerlei Zeitplan, ganz egal wie vage! (Gan sei dank habe ich die beste Verlegerin der Welt!!!) Und auch, wenn mein schriftstellerisches Idol es für sinnvoll hält den First Draft „mit geschlossener Tür zu schreiben“ (heisst so viel wie nur für dich selbst und ohne jeden Einfluss von außen), so werde ich hier zu gegebener Zeit doch zumindest einen Teil dessen als Leseprobe online stellen, was meine treuen und sehr geduldigen Testleser schon zu lesen bekamen, bevor ich selbst die Lehren des Königs kennenlernte. Diesbezüglich freue ich mich über jede Rückmeldung, Hauptsache sie ist ehrlich.
Mehr zu sowohl dem Buch als auch mir selbst erfahrt ihr in meinem nächsten Post – wann auch immer ich dazu komme den zu schreiben.
So oder so, ich danke jedem, der überhaupt bis hierhin gelesen hat.
Auf bald,
A.M.R.